Scheidungsanwalt als Gast bei der Hochzeit – Eine gute Idee?

Letzte Woche durfte ich der Hochzeit von zwei lieben Menschen beiwohnen. Ein wunderbarer Moment im Leben eines Paares, welches sich die ewige Liebe und Treue schwört. Obwohl es schon die jeweils zweite Hochzeit von beiden war, glaube ich, dass sie diesmal die/den Richtige/n gefunden haben. Tja, manchmal muss man mehrere Frösche küssen…

Spätestens aber als einige Gäste beim Anprosten zu mir meinten, dass sie mein Insta regelmäßig verfolgen, war das Geheimnis um meine Profession gelüftet und das Gesprächsthema glitt schnell Richtung „Scheidung“ ab. Nun, kein guter Zeitpunkt, wiewohl ich angenehm überrascht feststellen musste, dass mehr Menschen meine Beträge lesen als ich es bis jetzt angenommen habe.

Aber zurück zum Thema: Die Gespräche führten über den größten Teil des Abends rund um Scheidung, Eheverträge, Unterhalt… Manchmal waren es recht erheiternde Gespräche, andere wiederum ernst.

Warum schreibe ich darüber? Weil ich zum ersten Mal in so einem Setting mit so ernsten und klugen Fragen konfrontiert war. Als ob sich die Hochzeitsgäste selbst auf das Worst-Case-Szenario vorbereiten wollten, fragen Sie mich alles über Scheidung und Vermögensaufteilung aus. Diese Situation brachte mich zum Nachdenken: Bisher bin ich davon ausgegangen, dass alle, die den ewigen Bund der Ehe schließen, sich längst über diese Themen informiert haben. Schließlich kaufe ich mir auch kein Auto, über das ich nichts weiß… Diese Hochzeitsgespräche, wiewohl sie mit zahlreichen Lachsalven versehen waren, haben mir gezeigt, wie wichtig es ist, über diese Themen zu sprechen. Manche Gäste schlugen mir sogar vor, ein YT-Kanal zu starten und dachten sich schon sogar unter massiven Alkoholeinfluss Namen dafür aus, welche aber hier aus pietätsgründen besser nicht verraten werden, daher shhhhh…

Und wie war es bei Euch? Habt Ihr Euch vor der Eheschließung über die Scheidung und deren Folgen erkundigt?