Erstberatung beim Anwalt – Der ultimative Albtraum?

Oft höre ich von Mandanten, dass sie vor dem ersten Termin in der Kanzlei kein Auge zudrücken konnten. Zu viel Stress? Woran liegt’s?

Oft höre ich von Mandanten, dass sie vor dem ersten Termin in der Kanzlei kein Auge zudrücken konnten. Zu viel Stress? Woran liegt’s?

 

Vielleicht liegt es noch an einer veralteten Anwaltsvorstellung: Herablassender, unverständliche Begriffe herumwirberlnder Anwalt hinter einem Mahagonischreibtisch auf bunten Perserteppichen mit mindestens 10 m Abstand zum Mandanten und Null Verständnis für seine Gefühle, der sich bei jeder Zwischenfrage benimmt, wie der schlimmste Lehrer aus der Schulzeit? Vielleicht ist es aber die Scheu, jemand fremdem von den intimsten Problemen zu erzählen, nämlich der gescheiterten Beziehung zu Eurem (meistens vormals) geliebten Menschen? Wer von Euch erzählt schon gerne von Betrug, Gewalt und Beleidigungen?

 

Aber was kann man machen, um den Stress zu reduzieren?

  • Stell Dir vor, dass der Anwalt auch nur ein Mensch ist und seine Aufgabe liegt nicht darin, Dich zu verurteilen, sondern Dir zu helfen
  • Ordne die Ereignisse, die Dich zu diesem Termin mit dem Anwalt geführt haben
  • Überlege, welche Beweise Du bisher gesammelt hast und bringe sie mit
  • Nimm alle wichtigen Urkunden gleich mit: Heiratsurkunde, Geburtsurkunden (auch die der Kinder), Meldezettel, Reisepässe/Personalausweise
  • Sei ehrlich beim Beratungsgespräch und denk daran, dass uns Anwälte eine Verschwiegenheitsverpflichtung trifft, ein Verheimlichen von Tatsachen jedoch nachteilig sein könnte

 

Und wie läuft so ein Erstgespräch ab?

  • Gerade in Familienrechtssachen versuche ich mehr empathisch zu sein als zB bei der Errichtung eines Vertrages. Es kann durchaus sein, dass mehr Pausen und mehr Taschentücher notwendig sind…
  • Ich frage nach dem Verlauf der Ehe von Anfang an und versuche die Wendepunkte herauszufiltern
  • Versuche herauszufinden, ob die Ehe tatsächlich zu zerrüttet ist, dass eine Scheidung durchgeführt werden kann
  • Und die wichtigste Frage: Verschuldensscheidung oder einvernehmliche Scheidung? Hier erkläre ich alle möglichen Konsequenzen
  • Ganz wichtig: Das Wohl der Kinder und die damit verbundenen Vorstellungen der Eltern

 

Am Ende heißt es meistens, dass es gar nicht so schlimm war und ich fühle mich ein wenig wie ein Zahnarzt. Und was glaubt Ihr? Woran liegt diese Angst vorm Anwalt?

 

 

Zur zur Übersicht der Einträge zu Familienrecht und Scheidung.

Kontaktieren Sie Familienrechts-Anwältin Mag. Aleksandra T. Fux von Fux Law in Wien.