Warum töten Männer häufiger als Frauen?

Es ist kein Geheimnis und durch zahlreiche Studien belegt, dass weltweit Männer häufiger töten als Frauen. Gleichzeitig zeigt die Statistik aber auch, dass die meisten Verbrechensopfer (!) Männer sind (Quelle: UNDOC). Warum macht man dann so viel Wirbel um jede getötete Frau?

Es ist kein Geheimnis und durch zahlreiche Studien belegt, dass weltweit Männer häufiger töten als Frauen. Gleichzeitig zeigt die Statistik aber auch, dass die meisten Verbrechensopfer (!) Männer sind (Quelle: UNDOC). Warum macht man dann so viel Wirbel um jede getötete Frau?

 

Der Unterschied liegt in der Tötungsabsicht. Während Frauen meistens von jemandem getötet werden, der ihnen nahesteht, macht es bei den männlichen Verbrechensopfern nur einen Bruchteil davon aus. So werden acht von zehn weiblichen Opfern von ihren (Ex-)Partnern getötet. Diese Zahl wird bei den männlichen Tötungsopfern nicht einmal annähernd erreicht. Diese werden meistens im Zuge von anderen Auseinandersetzungen getötet.

 

Und genau deshalb ist es wichtig, über jeden einzelnen Femizid zu berichten. Durch die mediale Diskussion muss auch die Politik darauf reagieren. Das passiert aber nur zögerlich. Es werden zwar immer wieder irgendwelche Gesetzesvorhaben umgesetzt, doch das reicht bei weitem nicht aus. Solange man die Opferschutzorganisationen nicht mit entsprechenden Mitteln ausstattet und die Exekutivbeamten regelmäßig Schulungen unterzieht, wird sich daran nicht so viel ändern. Gerade regelmäßige Schulungen von Polizisten sind wichtig, um Sensibilität im Umgang mit häuslicher Gewalt zu entwickeln, denn nicht jedes Opfer reagiert gleich. Die einen weinen und bringen kein Wort raus und werden daher nicht gehört… die anderen reden in Stresssituationen laut und werden von den Polizisten als „anstrengend“ empfunden. Bessert sich die Kommunikation nicht, so werden wir weiterhin Frauen haben, sie sich in brenzligen Situationen nicht trauen, die Polizei zu rufen… da sie ansonsten noch mit einer Strafe rechnen müssen (wer meine Beiträge liest, kennt diese Geschichte). Damit bleiben Frauen ihren Peinigern weiterhin ausgeliefert und befreien sich davon viel zu spät oder gar nicht mehr… Und sollte es der Frau dennoch gelingen, den Weg aus der Beziehung zu finden, so wird dieser mit zahlreichen Hindernissen und Verfahren (um die Wohnung, die Kinder, den Unterhalt…) gepflastert. Genau dafür sind die Opferschutzorganisationen da, wie die zahlreichen Frauenhäuser oder Gewaltschutzzentren (Hotline: 0800 222 555) da. Diese zu stärken, bedeutet das Machtverhältnis zwischen dem Täter und dem Opfer auf ein (annähernd) gleiches Niveau zu bringen. Und damit wäre zumindest der erste Schritt aus der Gewaltspirale getan.

 

Es gibt aber auch etwas, was auch wir tun können, nämlich bei der Erziehung unserer Kinder anzusetzen: Durch eine bewusste und genderneutrale Erziehung können schon die Kleinsten lernen, dass es keine Geschlechterklischees gibt, dass ein Mann nicht automatisch schlauer ist als eine Frau, dass eine Frau dem Mann nicht automatisch gehorchen muss…

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Kontaktieren Sie Familienrechts-Anwältin Mag. Aleksandra T. Fux von Fux Law in Wien.